Freitag, 8. September 2017

Rotterdam mit Constanze, Bianca und Katja



Wir waren in Rotterdam! 4 Jahre nach San Francisco hat es dieses Jahr endlich mit einer neuen Atelier-Reise geklappt. Warum Rotterdam? Jetzt, nachdem wir dort waren, können wir tausend Gründe nennen, dazu aber später ausführlicher. Die Entscheidung für Rotterdam war eigentlich eine Entscheidung gegen das Fliegen. Constanze möchte wegen der Ökobilanz nicht öfter als zweimal pro Jahr fliegen. Das führte zu Bedingung Nr. 1: Unser Ziel sollte bequem mit dem Zug erreichbar sein. Als zweite Bedingung sollte die Stadt kulturell interessant genug sein, um dort eine gute Woche zu verbringen. Als dritte Bedingung wollten wir eine Stadt auswählen, in die wir alle zum ersten Mal reisen würden. Also Rotterdam. Mit dem Zug von Berlin braucht man ungefähr 8 Stunden.

Unser kleiner Atelier petit 4 Rotterdam Reiseführer


Die Architektur und der Hafen
Rotterdam wird auch "Manhattan an der Maas" genannt. Und tatsächlich hat man beim überqueren der Erasmusbrug das Gefühl in einer Metropole zu sein. Am ersten Tag haben wir eine Hafenrundfahrt (der größte Hafen der Welt nach Selbstauskunft!) gemacht. Links vorbei an Rem Koohlhaas verschachteltem Hochhaus "De Rotterdam" und dem "Hotel New York", dem ehemaligen Hauptquartier der Holland-Amerika-Linie. Im Hotel New York kann man übrigens ausgezeichnet essen.
Beeindruckend ist auch der moderne, keilförmige Rotterdamer Hauptbahnhof und die verrückten Kubushäuser im Stadtzentrum, von denen man eines für 3 Euro betreten kann.


 Rotterdams moderne Skyline

Auf dem Schnellboot Spido: Bianca (links) und Katja (rechts)
 
Das verschachtelte Hochhaus De Rotterdam von Rem Koohlhaas 1998
 
Gehören zu den kuriosesten Gebäuden der Welt: Die Kubushäuser in Rotterdam

Museen und Galerien
Es gibt jede Menge fantastischer Museen in Rotterdam. Wir entschieden uns zunächst das Museum
Boijmans von Beuningen auf der Museumsinsel zu besuchen. Neben Brueghels berühmten Turm von Babel (der leider gerade ausgeliehen war) hat die Sammlung hochkarätige Kunstwerke vom Mittelalter bis heute zu bieten. Neben Magritte, der Künstlergruppe COBRA und Kees van Dongen haben wir zum ersten Mal Bilder des holländischen Malers Kees Timmer gesehen und waren hin und weg.
Ebenso empfehlenswert ist das Natural History Museum, das sich ebenfalls auf der Museumsinsel befindet. Wunderschön angeordnete Sammlungen von Muscheln, Insekten und ausgestopften Tieren könnten wir uns ewig anschauen. Das besondere an diesem Museum ist jedoch der Hang zum Skurrilen. Ausgestellt ist hier etwa eine Ente, die beim Aufprall gegen das Glasfenster tödlich verunglückte und nach dem Tod von einer anderen Ende sexuell geschändet wurde. Dieser homosexuelle Nekrophilie gedenken die Rotterdamer mit dem Dead Duck Day. Es gibt sogar einen Spiegel-Artikel über das Thema.

Salvador Dali

Unsere Neuentdeckung: Kees Timmer

Innenhof des Museums Boijmans van Beuningen 

Im Café des Museums Boijmans van Beuningen 

Constanze und Katja verschwinden in einem Kunstwerk

Natural History Museum

Cafés und Restaurants
Wir haben viel Kaffee getrunken in Rotterdam. Und wir haben sehr gut gegessen. Während uns Spezialitäten, die man von Reiseführern kennt, und die als typisch holländisch gelten, nicht so mundeten (ich erwähne hier mal vorsichtig die Bitterballen, die noch lang in unseren Mägen hopsten), schmeckte alles andere famos. 

Zuerst fiel uns beim Vorbeigehen außergewöhnliche Deko des Restaurants GYS auf. An der Wand hingen Gläser in denen verschiedene Wurzelgemüse hingen und austrieben. Am nächsten Abend kamen wir mit Hunger zurück und bestellten Lamburger, Lachs und Curry. Alles bio und sehr zu empfehlen.

Sehr mondän kamen wir uns vor im Hotel New York. Hier wird man sehr freundlich bedient, es gibt hervorragenden Fisch (preisintensiv) und preiswerte sehr leckere Pasta (9-15 Euro). 

Am letzten Reiseabend waren wir in der Fenix Food Factory und setzten uns mit Poké-Bowls, japanischen Curry und einem Glas Wein an die Maas. Die Fenix Food Factory ist eine Street Food Halle mit Trendspeisen wie Poké-Bowls und Pulled Pork, die genauso auch in Berlin oder San Francisco hätte stehen können. Ein riesiger Käsestand (Lavendelkäse!) und ein Stand mit den typischen holländischen Honigwaffeln verortete die Food Factory dann doch regional.

Unser morgendliches Frühstück in unserer Wohnung


Wurzeln im Restaurant GYS

Lachs mt Rote Beete Püree im Restaurant GYS

New York Hotel

Fliesen im New York Hotel
Surinam und Indonesisches Essen bekommt man in sehr guter Qualität an jeder Ecke
Fenix Food Factory


... mit regionalen Köstlichkeiten wie die typischen Waffeln 

Kleinen feine Läden

Mit tollen Stiften haben wir uns hier eingedeckt: Pipoos und hier Harolds.
Hübsch designte Dinge für Küche und Bad, auch Papeterie gibt es bei Dille und Camille.
Schöne Mitbringsel wie Accessoires, Blank Books und Schmuck haben wir beim Concept Store
Collectiv gefunden. Als Shoppingstrassen haben uns vor allem der Nieuwe Binnenweg und die Witte de Withstraat gut gefallen. Leider schlossen die Läden bereits 18 Uhr (Freitag bis 19 Uhr).


Überall in Rotterdam findet man hübsche Läden

Seife von Dille und Kamille, Stifte von Pipoos (Ecoline Brushpens) und holländische Vintage Kinderbücher
Stifte gleich ausprobiert

Mini Ausflug nach Delft
Von Rotterdam bis nach Delft braucht man genauso lange wie von Friedrichshagen zum Ostkreuz: 14 Minuten. Für 7,50 Euro machten wir uns auf den Weg in die Heimatstadt von Jan Vermeer.
Delft ist ein niedliches Städtchen mit kleinen Grachten und einer wunderschönen Altstadt. Den ganzen Tag lang bummelten wir bei schönsten Spätsommerwetter durch die Grachten. Wir probierten Käse in einem kleinen Bioladen in einer Windmühle. Kauften eine Bluse und ein Kleid mit wunderschönem Muster. Tranken sehr guten Kaffee und den besten Chai (ever!) im Hills & Mills. Hatten Sundowner mit Fisch und Curry im Hof des Restaurants
Schleckten noch schnell ein Eis und fuhren dann blitzschnell nach Rotterdam zurück.

Das Delfter Rathaus auf dem Markt
Käseladen in Delft
Die Delfter Kacheln sind weltbekannt



Constanzes Skizzenbuch

Schöne Produkte von Künstlern gab es bei Offline is the new black
Groene Vingers mit wunderschönen Pflanzen und Schnickschnack


Extra-Tipp:
Mit der 3-tägigen Rotterdam Welcome Card für 20 Euro kann man die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und bekommt Rabatte in Museen, Cafe´s, bei Rundfahrten und Läden.


Alle Bilder © Bianca Schaalburg, Constanze Guhr, Katja Spitzer